Im Dialog und bei der Auseinandersetzung mit dem Islam Besonnenheit wahren

Zu der gegenwärtigen Diskussion um die angeblich „prinzipielle Unversöhnlichkeit" des Islam mit dem Christentum erklärt der Beauftragte der CDU/CSU-Fraktion für die Kirchen und Religionsgemeinschaften, Dr. Hermann Kues, MdB:
Im Dialog und in der Auseinandersetzung mit dem Islam ist Besonnenheit angezeigt.
Es macht keinen Sinn, einzelne Suren des Koran, die in einem bestimmten historischen Zusammenhang gesprochen worden sind, für sich allein zu betrachten und damit die prinzipielle Unversöhnlichkeit zweier Weltreligionen zu belegen. Dieses widerspricht nicht nur der Haltung der großen christlichen Kirchen, sondern auch ausdrücklich der des Papstes. Es ist wichtig, auch und insbesondere mögliche Gemeinsamkeiten zu nennen und herauszuarbeiten und nicht nur das Trennende zu betonen.

Kritisch muß man allerdings die Vertreter des Islam befragen, wie sie sich stärker mit den militanten Vertretern des Islamismus auseinander setzen wollen und wie sie den Islam künftig in die moderne Welt einordnen wollen. Eine Einordnung kann nicht gelingen ohne Anerkennung der Grundwerte, ohne Anerkennung einer bedingungslosen Bereitschaft zur Toleranz.

Die „Goldene Regel", wonach man den anderen so behandeln soll, wie man vom anderen auch selbst behandelt werden möchte, gebe es in allen Kulturen

Es sei im wohlverstandenen eigenen Interesse, das Gespräch und den Austausch mit den konsensorientierten Kräften des Islam zu suchen.