Kues: Barrieren für Behinderte abbauen

Berlin/Lingen. Das neue Behindertengleichstellungsgesetz. das am gestrigen Donnerstag mit einer breiten Mehrheit im Parlament verabschiedet wurde und Mitte 2002 in Kraft treten wird, schafft endlich im Bau- und Verkehrsbereich die Voraussetzungen für Behinderte, sich barrierefrei zu bewegen. Dies äußerte der hiesige CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann Kues.

Das Gleichstellungsgesetz für behinderte Menschen solle unter an-derem die Verankerung der Barrierefreiheit und die Gleichstellung im öffentlichen Recht durchsetzen helfen, so der Unionspolitiker. Es sei zwar noch ein langer Weg, bis das Ziel der Barrierefreiheit auch praktische Wirklichkeit sei, so Kues, aber das jetzt mit den Stimmen auch der CDU/CSU verabschiedete Behindertengleichstellungsgesetz sei ein wichtiger Schritt dahin.
Außerdem werde mit dem Gesetz die Anerkennung und Verbreitung der Gebärdensprache gefördert. Dies sei ihm ein besonderes Anliegen, sagt der Unionspolitiker, seit er bei einem Besuch einer Gruppe Gehörloser und Hörgeschädigter aus der Grafschaft erlebt habe, welchen Behin-derungen diese Menschen im täglichen Leben ausgesetzt seien. Er habe sich seitdem auch für die Durchsetzung der Gebärdensprache einge-setzt. Der Bundestag hatte bereits 2000 die Gebärdensprache einstim-mig als eigenständige Sprache anerkannt. Das Gesetz lege fest, daß die notwendigen Aufwendungen für die auf Wunsch des Hörbehinderten erforderliche Übersetzung durch Gebärdendolmetscher oder die Übertra-gung mit anderen Hilfsmitteln die öffentliche Hand zu tragen habe, so Kues weiter.
Auch die Barrierefreiheit in den Bereichen Bau und Verkehr sei jetzt gesetzlich normiert worden. Das habe dann auch sehr viele praktische Vorteile für Behinderte, betonte Kues, der auch Mitglied des Christo-phorus Werkes in Lingen und im Vorstand des Caritas-Diözesanverbandes Osnabrück ist.