Vertrauliche Geburt im Bundestag verabschiedet

Kues: Babyklappe in Nordhorn kann Leben retten

Nordhorn / Berlin. Schwangere, die bei der Geburt anonym bleiben möchten, sind in dieser extremen Not sind auf Hilfe angewiesen, damit sie ihre Kinder medizinisch versorgt zur Welt bringen können. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hermann Kues zeigte sich daher erfreut, dass der Deutsche Bundestag vergangenen Freitag den Weg über für die sogenannte „Vertrauliche Geburt“ frei gemacht hat.

Ziel der Gesetzesinitiative ist es, die Zahl der nach der Geburt ausgesetzten oder getöteten Kinder zu verringern und die Risiken einer unbegleiteten Geburt zu vermeiden. Mit der vertraulichen Geburt sollen Frauen in Notlagen mehr Rechtssicherheit erhalten. Das Angebot der Babyklappe wird es zum Schutz des Lebens als Ultima Ratio weiterhin geben. Dies unterstützt auch Dörte Krol vom Sozialdienst der katholischen Frauen (SkF) Nordhorn e.V.. In ihren Augen ist das Gesetz ist „ein gangbarer Kompromiss“. Nichtsdestotrotz sollten die Babyklappen bestehen bleiben. Der SkF betreut in Nordhorn seit zwölf Jahren ein solches Angebot im Hof des Lorenz-Werthmann-Haus an der Euregio-Klinik. In dieser Zeit wurden sieben Kindern an der Babyklappe abgegeben. Darüber hinaus gab es zwei anonyme Geburten in der Klinik. Für Kues ist die Gesundheit der Kinder primär: „An erster Stelle steht, dass Neugeborene überleben.“

Entgegen der bisherigen Praxis trägt die neue Regelung aber auch dem späteren Wunsch vieler Kinder nach einer Identität Rechnung. Diese haben nun ab dem 16. Lebensalter die Möglichkeit, den Namen ihrer leiblichen Mutter zu erfahren. Deren Personalien werden beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben vertraulich hinterlegt.

In Deutschland werden jährlich etwa 20 bis 35 Kinder nach der Geburt ausgesetzt oder getötet.