„Potenziale der Spätaussiedler besser nutzen"

Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen problematisch

„Wir müssen die Potenziale der Spätaussiedler besser nutzen", fordert der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann Kues anlässlich der Ergebnisse einer Studie über die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Deutschland. Die Studie „Brain Waste" verdeutliche, dass insbesondere russische Spätaussiedler in reglementierten Berufen wie Arzt, Architekt oder Ingenieur erschwerte Bedingungen für eine Berufsanerkennung in Deutschland vorfänden, so Kues. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Aussiedler nicht, wie Arbeitnehmer aus EU-Ländern, von verbesserten Anerkennungsregelungen für Berufsausbildungen profitierten.

Sie müssten die Gleichwertigkeit ihrer Ausbildung nachweisen. Das gelte zwar auch für EU-Ausländer, diese könnten aber die Möglichkeit einer Teilanerkennung und Anpassungsmaßnahmen nutzen. „Bei den Aussiedlern gibt es nur einen positiven oder negativen Bescheid", so Kues. Sie würden wie Drittstaatenangehörige behandelt, obwohl sie Deutsche seien, so Kues weiter. Dies führe in der Praxis teilweise dazu, dass ein russischer Ingenieur ohne Berufsanerkennung als Taxifahrer arbeiten müsste, weil er als ungelernt gelte. „Das ist eine Verschwendung von Fachpotenzial", so der CDU-Bundestagsabgeordnete.

Kues hat den Beauftragen der Bundesregierung für Aussiedlerfragen, Dr. Christoph Bergner, in einem Brief um eine Einschätzung zu dieser Problematik gebeten.